Prolaktin ist der Schlüssel zum Aufbau der Mama – Kind – Bindung

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Schwangerschaft und Stillen ist für Frauen die Zeit der unglaublichen Veränderungen, sowohl physisch als auch psychisch. Jede dieser Phasen geht mit hormonellen Veränderungen einher, die den Körper der Frau an die sich entwickelnden Bedürfnisse des Babys anpassen.

Prolaktinwirkung

Gleich nach der Geburt produziert das Gehirn große Mengen an Prolaktin. Dieses Milchhormon hilft, den Milchbildungsprozess zu starten. Zusätzlich zusammen mit anderen Sexualhormonen hat es einen Einfluss auf die Aufrechterhaltung der Interaktionen zwischen Mutter und Kind. Um den Mechanismus und die Rolle von Prolaktin bei der Aufrechterhaltung bestimmter elterlicher Mechanismen besser zu verstehen, beschlossen Wissenschaftler aus Neuseeland, den Einfluss von Prolaktin auf das Hirnareal zu überprüfen, das mit der Mutterschaft verbundene Prozesse integriert.

In einem Experiment an Mäusen beobachteten Forscher Veränderungen unter dem Einfluss von Prolaktin in einem Hirnareal, das für die Aufzucht von Nachkommen notwendig sind. Die Rezeptoren für Prolaktin wurden aus einem bestimmten Bereich des Gehirns entfernt. Die Weibchen wurden normal schwanger, verließen ihren Nachwuchs jedoch 24 Stunden nach der Geburt. In dem Experiment wurde auch ein Mangel an anderen Neurotransmittern simuliert, aber es war die Wirkung von Prolaktin, die sich als entscheidend und so verhängnisvoll erwies. Es wurde auch beobachtet, dass Prolaktin die Bildung eines Netzwerks von Neuronen beeinflusst, die für seine Aktivität wichtig sind - dieser Effekt hilft die Wirkung auf das Gehirn zu verstärken.

Die Beobachtungen zeigen, dass Prolaktin nicht nur ein Milchhormon ist, sondern auch ein Hormon, das für die Mutter notwendig ist, um sich gut um ihren neugeborenen Nachwuchs zu kümmern. Es wird vermutet, dass der Hormonmangel die Entstehung einer richtigen Bindung zwischen Mutter und Kind beeinträchtigen kann.


Quelle:

http://www.pnas.org/content/114/40/10779.full