Wenn Sie schwanger sind und sich auf die Geburt und das Stillen vorbereiten, haben Sie zweifellos schon einmal von Milcheinschuss gehört. Erfahren Sie in diesem Blogeintrag, was es ist und ob er bei jeder Mutter auftritt und wie man damit umgehen kann, damit die Beschwerden so gering wie möglich sind.
Was ist ein Milcheinschuss?
Der Milcheinschuss ist eine physiologische und völlig normale Phase der Laktation. Sein Auftreten ist ein gutes Zeichen! Er kann lästig sein, aber bei richtiger Behandlung vergeht er innerhalb weniger Tage und es treten keine Komplikationen in Form von Schwellungen, Stauungen oder Entzündungen der Brust auf. Der Beginn der Entzündung tritt am 2. bis 6. Tag nach der Geburt auf, wenn die Produktion von Muttermilch unter dem Einfluss von Prolaktin rasch zunimmt. Die Muttermilchproduktion steigt plötzlich von weniger als 100 ml an Tag 1 bis 2 auf 500 bis 750 ml an Tag 5 an.
Tritt der Milcheinschuss tatsächlich bei jeder Mutter auf? Kann er vermieden werden?
Milcheinschuss tritt bei jeder Mutter auf und sollten nicht gefürchtet werden. Was vermieden werden sollte, ist ein unsachgemäßes Management, das zu Komplikationen führt. Nach einer physiologischen Geburt tritt er in der Regel am 2. bis 4. Tag auf, nach einem Kaiserschnitt kann er erst am 6. Tag auftreten (perinataler Stress, Blutverlust). Bei manchen Frauen tritt dieser plötzlich und akut auf, bei anderen bleibt er fast unbemerkt, sollte aber von jeder Mutter erwartet werden.
Milcheinschuss - Symptome?
Am 2. bis 6. Tag nach der Geburt werden die Brüste schwer, angespannt und sehr warm, aber nicht schmerzhaft. Beim Füttern oder Abpumpen fließt die Milch ohne Probleme ab. Die junge Mutter hat keine erhöhte Körpertemperatur. Die Milchmenge ist in diesen Tagen unbeständig und im Verhältnis zum Bedarf des Neugeborenen zu hoch.
Wie kann man damit umgehen? Helfen Kohlwickel, warme/kalte Kompressen?
Die richtige Art, mit Milcheinschuss umzugehen, besteht darin, das Baby häufig und richtig zu stillen und nach dem Stillen sollte eine deutliche Erleichterung spürbar sein. Manchmal ist es schwierig, das Baby an einer angespannten Brust zu halten. Um das Anlegen zu erleichtern und die Spannung der Brust zu reduzieren, kann man einige Tropfen Milch zuerst mit der Hand ausdrücken. Bei starken Beschwerden ist es ratsam, nach dem Stillen für etwa 10 Minuten eine kalte Kompresse auf die Brust zu legen, z.B. ein gefrorener Gelpack oder gekühlte und zerdrückte Kohlblätter. Die Kälte hat eine leicht hemmende Wirkung auf die Muttermilchproduktion, der Kohlsaft wirkt adstringierend und antiödematös und für viele Mütter ist eine kalte Kompresse einfach eine große Erleichterung. Bei Problemen mit dem Milchfluss können vor dem Stillen auch warme Wickel angelegt werden.
Sollte die restliche Muttermilch zusätzlich nach dem Stillen abgepumpt werden?
Das zusätzliche Abpumpen von Milch nach dem Füttern fördert zusätzlich die Milchproduktion und sollte daher unterlassen werden. Die Milchbildung stabilisiert sich auch wenn die Brüste voll sind. Wenn zwischen den Stillmahlzeiten eine starke Überfüllung auftritt, können kleine Milchmengen abgepumpt werden (z.B. 20 - 30 ml) und danach kann eine kalte Kompresse an die Brust angelegt werden.
Welches Risiko ergibt sich für die Mama beim falschen Management des Milcheinschusses?
Falsches Management des Milcheinschusses hat geschwollene Brüste, Milchstau und im schlimmsten Fall Brustentzündung zur Folge. Eine unzureichende Entleerung und eine lang anhaltende Überfüllung können zur Hemmung der Milchproduktion führen. Fragen Sie Ihre Hebamme oder Stillberaterin, ob Ihr Baby richtig an der Brust saugt. Dies ist das wichtigste Puzzleteil in der Stillzeit.
Bei welchen Symptomen sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Ein Arztbesuch ist notwendig, wenn Symptome einer Brustentzündung festgestellt werden und eine Behandlung mit einem Antibiotikum erforderlich ist. Dazu gehören akute Schmerzen und manchmal Rötung eines Teils oder der ganzen Brust und begleitende Allgemeinsymptome, d.h. Schüttelfrost, Verwirrung, Muskelschmerzen, Fieber über 38,5 Grad Celsius. Achtung bei Frauen, die selten Fieber bei Infektionen haben! Fieberlose Brustentzündung sollte ebenfalls mit einem Antibiotikum behandelt werden.
Liebe Mama - Milcheinschuss begegnet den meisten Müttern. Richtig behandelt, bildet sich dieser schnell zurück und sowohl die Mama als auch das Baby können die Stillzeit genießen. Denken Sie dran, falsch behandelt kann dies sogar zu einem Stillstillstopp führen.
Eine schöne Stillzeit für Euch Mamas.