Koliken bei Babys

Koliken

Das Muttersein ist voller verschiedener Herausforderungen, und eine davon sind Koliken. Aber was sind diese Koliken wirklich? Woher kommen sie? Kann man diesen vorbeugen? Kann die Ernährung der Mutter in der Stillzeit einen EInfluss auf Säuglingskoliken haben? Und wie kann man dem Kind helfen?

Koliken sind ein Leiden, das von Eltern der Säuglinge sehr gefürchtet wird. Koliken werden definiert als Schreien und Weinen der Kinder, die schwer zu trösten und zu beruhigen sind und scheinen Bauchschmerzen zu haben. Dieses Verhalten wird besonders in der zweiten Tageshälfte und am Abend beobachtet.

Ernährung der Mütter und Koliken beim Baby

Manchmal wird stillenden Müttern empfohlen blähende Produkte zu vermeiden, weil sie beim Baby Blähungen verursachen könnten. Aber Blähungen werden durch Ballaststoffe im Dickdarm verursacht, und damit diese auftreten, müssen Sie das 'blähende' Produkt essen. Solange das Baby nur Muttermilch trinkt, ist dies nicht möglich. Der Ballaststoff kann in keiner Weise in die Muttermilch gelangen.

Außerdem ist eine Kolik nicht nur ein Bauchschmerz. Das Auftreten von Koliken ist höchstwahrscheinlich auf die Unreife des Nerven- und Verdauungssystems zurückzuführen. Nur in seltenen Fällen kann eine Allergie gegen Kuhmilchproteine die Ursache sein, ebenso wie Unruhe und Erregung bei einem kleinen Säugling durch übermäßigen Koffeinkonsum der Mutter.

So hat die Ernährung einer stillenden Mutter in der Regel keinen Einfluss auf das Auftreten oder die Dauer von Koliken beim Kind. Die einzige Verbindung zur Ernährung der Mutter kann nur dann bestehen, wenn die mit Koliken verbundenen Symptome auf eine Allergie gegen Kuhmilchproteine zurückzuführen sind. Dies betrifft nur ca. 1% der gestillten Säuglinge. Wenn Koliken tatsächlich ein Symptom einer Kuhmilcheiweißallergie sind, dann ist die Lösung eine Eliminationsdiät für die Mutter.

Wichtig! Geben Sie Ihrem Kind keine Produkte auf Fenchelbasis, was oft gegen Bauchbeschwerden eingesetzt wird. Laut den Empfehlungen der ESPGHAN (Pediatric Gastroenterology Hepatology and Nutrition) von 2017 sollte der Konsum von Fenchel bis zum 5. Lebensjahr vermieden werden, da es gefährliche ätherische Öle enthält. Auch in der Stillzeit sollte Fenchel nicht getrunken werden.

Andere Faktoren, die Blähungen bei Neugeborenen negativ beeinflussen

Das Risiko von Koliken erhöht sich, wenn in der Umgebung des Kindes geraucht wird.

Das Risiko ist auch größer, wenn das Baby mit Muttermilchersatznahrung gefüttert wird oder wenn die Mutter an einer postpartalen Depression leidet.
Bei gestillten Säuglingen kann die Muttermilchersatznahrung auf eine mit einem geringen Hydrolysegrad umgestellt werden. Diese sollten Kindern mit sehr schweren Symptomen oder koexistierender Atopie vorbehalten bleiben. Derzeit werden Muttermilchersatznahrung auf Sojabasis nicht vor dem 6 Lebensmonat empfohlen. Denken Sie jedoch daran, dass der Wechsel von modifizierter Milch immer mit dem Kinderarzt abgesprochen werden sollte.
Es ist auch erwähnenswert, dass eine Säuglingskolik kein Grund ist, mit dem Stillen aufzuhören. Es kann jedoch erforderlich sein, die Stilltechnik zu ändern, damit das Baby beim Füttern nicht zu viel Luft schluckt. Eine falsche Stilltechnik kann die Beschwerden verstärken.

Wie kann ich Säuglingskoliken lindern

Leider gibt es kein bewährtes Heilmittel gegen Koliken.

Es gibt jedoch Methoden, die helfen können, Koliken bei einem Baby zu lindern:

  • Massagen während des Tages (aber nicht unbedingt, wenn das Kind weint),
  • Tragen im Tragetuch, 
  • Begrenzung der Reize, vor allem in der zweiten Tageshälfte, wie z.B. Supermarktbesuchen mit einem kleinen Baby, Karussells über dem Kinderbett, spielende und leuchtende Spielzeuge, eingeschalteter Fernseher usw., 
  • beruhigende Geräusche im Hintergrund, wie z.B. Wasserfallgeräusch, Herzklopfen-Geräusch usw. 

Es gibt Hinweise darauf, dass ein Probiotikum, das Lactobacillus reuteri DSM 17938 enthält, helfen kann. Die Ergebnisse einer Studie sind vielversprechend.