COVID Antikörper in der Muttermilch

Covid Antikörper

Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung von der Muttermilch der Frauen, die an Covid-19 erkrankt sind, zeigte, dass Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus in dieser vorhanden waren.

Milchproben von 15 Frauen wurden 14-30 Tage nach Abklingen der Krankheitssymptome untersucht. Es wurden 10 Muttermilchproben von gesunden Spendern eingesammelt, die vor Dezember 2019 gewonnen wurden. Anhand der Bestimmung der Konzentration von Antikörpern aller Klassen in der Muttermilch gesunder Frauen wurde ihr physiologischer Bereich ermittelt. Bei bis zu 80 % der Spenderinnen, die genesen sind, enthielt die Milch viel höhere Mengen an IgA, IgG und aktiven Antikörpern, verglichen mit den Ergebnissen, die aus der Milch gesunder Spenderinnen gewonnen wurden. IgA-Immunglobuline finden sich hauptsächlich in Schweiß, Tränen, Speichel und anderen Sekreten des menschlichen Körpers. Ihre Aufgabe ist es, den Körper vor Viren und Bakterien zu schützen, die von außen in den Körper eindringen können. Die Wirkung von Immunglobulin A sorgt für eine lokale Immunität. IgG-Antikörper werden im Körper als eine der letzten während der Infektion gebildet und bilden das sogenannte immunologische Gedächtnis der Zellen, das sogar über mehrere Jahrzehnte bestehen bleibt. Sie sind eine der zahlreichsten Klassen von Zellen des Immunsystems. Wichtig ist, dass In-vitro-Studien darauf hinweisen, dass aktive Antikörper aus Humanmilch resistent gegen enzymatischen Abbau im Darm sind und in die Darmschleimhaut gelangen können.

Die Autoren weisen darauf hin, dass Milch von Müttern, die mit SARS-CoV-2 infiziert sind, eine potenzielle therapeutische Komponente sein könnte, um Säuglinge mit einer passiven Immunität gegen SARS-CoV-2 auszustatten. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf die Verringerung der Virusübertragung in der Bevölkerung, da Säuglinge und Kleinkinder meist asymptomatische Virusträger sind. Die Autoren weisen auch auf das wesentlich höhere therapeutische Potenzial von gewonnener Muttermilch der erkrankten Frauen hin, die Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Viruspartikel enthält, verglichen mit dem Blutplasma der genesenen Personen oder Immunglobulinen. 

Die Ergebnisse der Studie beweisen, wie wertvoll die Muttermilch ist, vor allem im Hinblick auf den Schutz des Babys vor gefährlichen Bakterien und Viren.

Quelle:

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.05.04.20089995v1.full.pdf+html