Beeinträchtigt das Stillen den Schlaf des Kindes?

Stillen und Schlaf

Sicherlich haben Sie schon mehr als einmal die Aussage gehört, dass ein Baby viel schlechter schläft, wenn es gestillt wird im Vergleich zu einem Kind, das mit Säuglingsanfangsnahrung vor dem Schlafen bekommt. Wie ist es wirklich mit dem Kleinkindschlaf? In diesem Text finden Sie Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen zu diesem Thema.

  1. Hat das Stillen oder das Futtern mit der Säuglingsanfangsnahrung tatsächlich ein häufigeres Aufwachen des Babys zur Folge?

Unabhängig davon, wie sie gefüttert werden, wachen Säuglinge ähnlich häufig auf. Da stillende Mütter jedoch nicht aufstehen müssen, um eine Mahlzeit zuzubereiten, sind sie eindeutig erholter. Stillende Mütter können nach dem Aufwachen leichter einschlafen, weil beim Stillen das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird, das schläfrig macht und das Einschlafen erleichtert. Daher schlafen Mütter, die stillen, wahrscheinlich länger in der Nacht.

  1. Soll ein Baby nachts gestillt werden und warum? Ist eine bestimmte Anzahl von nächtlichen Stillmahlzeiten erforderlich? Sollte man das Baby in der Nacht zum Stillen wecken?

Ein Neugeborenes sollte nachts zum Füttern geweckt werden, da nicht alle Babys in der Lage sind zum  Stillen aufzuwachen. Das nächtliche Füttern hilf ebenfalls die Milchbildung aufrechtzuerhalten. Wenn wir uns jedoch sicher sind, dass die Stillzeit normal verläuft und das Baby richtig ernährt wird, ist es möglich, das Kleine 5-6 Stunden lang ununterbrochen schlafen zu lassen. Das Stillen in der Nacht ist wichtig, um eine ununterbrochene Milchproduktion sicherzustellen,  Brustentzündungen und Milchstau zu vermeiden. Es sollte mindestens eine Stillmahlzeit in der Nacht dem Kind angeboten werden.

  1. Kann nächtliches Stillen Kariesprobleme verursachen?

Es gibt zahlreiche Forschungsergebnisse, die zeigen, dass nächtliches Stillen das Kariesrisiko des Kindes nicht erhöht, sondern sogar verringert, nicht zuletzt, weil es für eine normale Bakterienflora im Mund des Kindes sorgt, die für die kariesverursachenden Bakterien ungünstig ist. Im Gegensatz dazu ist das Risiko bei mit Folgemilch gefutterten Kindern deutlich erhöht.

  1. Sollten Sie Ihr Baby vor dem Schlafengehen stillen?

Dies hängt vor allem vom Alter des Babys ab. Ein Baby vor dem 6. Lebensmonat sollte ausschließlich gestillt werden. Damit ist das Abendessen zwangsläufig die Muttermilch. Ältere Babys können eine feste Mahlzeit am Abend zu sich nehmen. Unsere Beobachtung zeigt jedoch, dass gestillte Babys generell vor dem Schlafengehen die Brust bekommen.

  1. Ist es in Ordnung oder eine schlechte Angewohnheit, das Baby an der Brust schlafen zu lassen?

Das Einschlafen in der Nähe der Eltern ist so natürlich. Je jünger das Baby, desto häufiger schläft es neben der Mutter ein, während diese stillt.

  1. Soll ich das Baby nach dem Stillen in sein Bettchen ablegen oder kann ich mit ihm schlafen? Werde ich dem Baby nicht schaden, wenn ich beim Stillen mit ihm einschlafe?

Es ist die Entscheidung der Eltern. Natürlich ist es einfacher, gemeinsam mit dem Baby zu schlafen, als mehrmals in der Nacht aufzustehen. Die Frage der Sicherheit beim Co-Sleeping kann man mit dem Beistellbett gut lösen.

  1. Was sollten Sie tun, wenn das Baby kurz nach dem Füttern mit der Brust im Mund einschläft?

Wenn es sich um ein Neugeborenes handelt, das nicht aktiv saugt und schnell einschläft, ist es notwendig, es zu aktivieren, es aufzuwecken, damit die Fütterung effektiv erfolgen kann. Wenn diese Ereignisse öfters stattfinden, sollten Sie den Gesundheitszustand und die Gewichtszunahme des Babys überprüfen und eine Stillberatung aufsuchen. Wenn hingegen ein älteres Baby nachts an der Brust einschläft und tagsüber richtig isst,  empfiehlt sich es ebenfalls schlafen zu legen. Wenn ein solches Baby nachts keine Lust hat, an der Brust zu saugen, und wir es in keiner Weise ermutigen können, und die Brust geleert werden muss, lohnt es sich, eine Milchpumpe zu verwenden.

Liebe Mama, wir hoffen, dass wir deine Zweifel ein wenig ausräumen konnten. Denken Sie daran, dass es sich lohnt, eine zertifizierte Stillberaterin zu konsultieren, wenn Probleme mit dem Stillen bestehen.

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