Was ist ein Milcheinschuss?
Der Milcheinschuss tritt in der Regel ab dem 2. bis 6. Tag nach der Geburt auf. In dieser Phase nimmt die Produktion von Muttermilch unter dem Einfluss von dem Hormon Prolaktin rasch zu. Du hast nach der Geburt knapp 100 ml Muttermilch produziert und in der Phase des Milcheinschusses steigt die Menge um das 5-6 fache an. Die Milchmenge ist in diesen Tagen unbeständig und im Verhältnis zum Bedarf des Neugeborenen zu hoch.
Der Milcheinschuss ist eine physiologische und völlig normale Phase der Laktation. Sein Auftreten ist ein gutes Zeichen! Er kann lästig sein, aber bei richtiger Behandlung vergeht er innerhalb weniger Tage und es treten keine Komplikationen in Form von Schwellungen, Stauungen oder Entzündungen der Brust auf. Bei manchen Frauen tritt dieser plötzlich und akut auf, bei anderen bleibt er fast unbemerkt, sollte aber von jeder Mutter erwartet werden.
An welchen Symptomen erkennst du den Milcheinschuss?
Du merkst, dass deine Brüste schwer, angespannt und sehr warm, aber nicht schmerzhaft werden. Beim Füttern oder Abpumpen fließt die Milch ohne Probleme ab.
Wie kannst du damit umgehen? Helfen Kohlwickel, warme/kalte Kompressen?
Die richtige Art, mit Milcheinschuss umzugehen, besteht darin, das Baby häufig und richtig zu stillen und nach dem Stillen sollte eine deutliche Erleichterung spürbar sein. Manchmal ist es schwierig, das Baby an einer angespannten Brust zu halten. Um das Anlegen zu erleichtern und die Spannung der Brust zu reduzieren, kannst du einige Tropfen Milch zuerst mit der Hand ausdrücken. Bei starken Beschwerden ist es ratsam, nach dem Stillen für etwa 10 Minuten eine kalte Kompresse auf die Brust zu legen, z.B. ein gekühltes Gelpack oder gekühlte und zerdrückte Kohlblätter. Die Kälte hat eine leicht hemmende Wirkung auf die Muttermilchproduktion, der Kohlsaft wirkt zusammenziehend und antiödematös.
Jetzt fragst du dich bestimmt, was du mit dem Überschuss an Milch tun sollst?
Abpumpen und verwerfen? – auf keinen Fall
Das zusätzliche Abpumpen von Milch nach dem Füttern fördert zusätzlich die Milchproduktion und sollte daher unterlassen werden. Die Milchbildung stabilisiert sich auch wenn die Brüste voll sind. Wenn zwischen den Stillmahlzeiten eine starke Überfüllung auftritt, können kleine Milchmengen abgepumpt werden (z.B. 20 - 30 ml) und danach kann eine kalte Kompresse an die Brust angelegt werden.
Was kannst du tun, wenn der Überschuss an Milch nicht beherrschbar ist/behandelbar ist?
Falsches Management des Milcheinschusses hat geschwollene Brüste, Milchstau und im schlimmsten Fall Brustentzündung zur Folge. Ein unzureichendes anlegen und eine lang anhaltende Überfüllung können zur Hemmung der Milchproduktion führen. Fragen Sie Ihre Hebamme oder Stillberaterin, ob Ihr Baby richtig an der Brust saugt. Dies ist das wichtigste Puzzleteil in der Stillzeit.
Es gibt auch auf dem Markt Produkte, die gegen diese Schwellungen, Stauungen von Milch helfen. Suche nach Produkten, die Lecithin und Bromelain aus Ananas enthalten, wie z.B. Mastiflow complex
Wann ist ein Arzt aufzusuchen?
Ein Arztbesuch ist notwendig, wenn Symptome einer Brustentzündung festgestellt werden und eine Behandlung mit einem Antibiotikum erforderlich ist. Dazu gehören akute Schmerzen und manchmal Rötung eines Teils oder der ganzen Brust und begleitende Allgemeinsymptome, wie Schüttelfrost, Verwirrung, Muskelschmerzen, Fieber über 38,5 Grad Celsius.
Liebe Mama - Milcheinschuss begegnet den meisten Müttern. Richtig behandelt, bildet sich dieser schnell zurück und sowohl du als Mama und dein Baby könnt die Stillzeit genießen.
Und denkt dran Muttermilch rockt!