Fangen wir mit Milchstau an.
Wie der Name es bereits verrät, tritt Milchstau auf, wenn die Milch in den Milchgängen der Brust blockiert ist und dadurch der Milchfluss durch die Milchgänge erschwert ist. Woran erkennst du, dass es sich um Milchstau handelt?
Den Milchstau erkennst du an Schmerzen und Schwellung der Brust, an Rötung der Brust an einer bestimmten Stelle (also dort, wo gerade die Milch staut) und auch oft an dieser Stelle ist die Haut warm. Leichtes Fieber und Unwohlsein können ebenfalls auftreten.
Jetzt fragst du dich bestimmt, wie Milchstau entsteht?
Es gibt vier Punkte, also 4 Ursachen, auf die ich Dich aufmerksam machen möchte.
Erste Ursache – Unzureichendes Abpumpen oder Stillen. Wenn die Brust nicht ausreichend entleert wird, staut sie. Stellt euch mal vor, dass die Milch in Säckchen in der Brustdrüse produziert und gespeichert wird. Diese Säckchen heißen Alveolen. Zur Vereinfachung nenne ich sie Säckchen. Wenn diese nicht vollständig geleert werden, kommt es zu einem Rückstau. Die Milch steckt fest und kann nicht abfließen. Das muss aber nicht bedeuten, dass aus Sicherheitsgründen die Brust nach dem Stillvorgang zusätzlich abgepumpt wird. Auf keinen Fall, da sonst Du einen Hyperlaktation entwickelst, also zu viel Milch produzierst, was ebenfalls Milchstauung auslöst. Die Regel – die Nachfrage regelt das Angebot gilt immer noch.
Die zweit Ursache – Eng anliegende Kleidung oder BHs. Eng anliegende BHs oder Kleidung können die Brust stark zusammendrücken, was die Entleerung der Brüste beim Stillen oder Abpumpen erschwert. Dies kann ebenfalls zu Milchstau führen. Zusätzlich zu enge BHs oder Kleidungsstücken schränken die Fähigkeit der Brust ein sich bei der Milchproduktion auszudehnen. Also mit der Kleidung locker bleiben !
Die dritte Ursache sind Infektionen oder Verletzungen der Brust, die Milchstau verursachen.
Die vierte Ursache – Milcheinschuss. Milcheinschuss ist ein physiologischer Prozess, der bei jeder Frau einige Tage nach der Geburt eintritt. In diesem Prozess vergrößert sich die Brust, wird fest und möglicherweise auch schmerzhaft. Du kannst auch ein warmes Gefühl oder auch ein Stechen beim Füllen der Brüste mit Milch spüren. Der Milcheinschuss ist notwendig, damit sich Brüste an die Nährbedürfnisse des Babys anpassen. Wenn die Mutter und das Baby den Stillprozess erst einmal gemeistert haben, wird sich dies normalerweise stabilisieren. Wenn man den Milcheinschuss ein wenig vernachlässigt, kann die große Menge an Milch, die zu dieser Zeit produziert wird, stauen.
Somit gehen wir zur Prävention von Milchstau über.
Regelmäßiges Stillen oder Abpumpen –Einsinnvolles Stillmanagement, das auf dem Prinzip von Angebot und Nachfrage beruht ist die beste Prävention.
Damit ist auch die richtige Positionierung des Babys gemeint. Die richtige Positionierung des Babys beim Stillen ist entscheidend, um die Entstehung von Milchstau zu vermeiden oder zu minimieren. Eine korrekte Positionierung hilft sicherzustellen, dass das Baby effektiv an der Brust saugen kann, was wiederum dazu beiträgt, die Milchkanäle frei zu halten und die Milchproduktion zu fördern. Achtet darauf, wie das Kind die Brustwarze mit dem Mund umfasst. Die Lippen sollten um die Brustwarze herum gelegt werden. Wenn das Baby richtig angedockt ist, sollte es einen Großteil des Warzenhofs (der dunklen Haut um die Brustwarze) in seinem Mund haben. Achtet auch auf das Saugen und Schlucken. Wenn das Baby nur an der Brustwarze nuckelt und nicht aktiv schluckt, kann dies dazu führen, dass die Milchkanäle nicht ausreichend entleert werden, was die Wahrscheinlichkeit eines Milchstaus erhöhen kann.
Trage lockerer Kleidung!
Bei Milchstau kannst du auch neben den bereits genannten Maßnahmen auch nach bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln greifen. Hebammen empfehlen oft Lecithin. Es hilft, die Viskosität der Muttermilch zu reduzieren, was das Fließen der Milch in den Milchgängen erleichtern kann. Der Hauptbestandteil von Lecithin sind Phospholipide und diese sind besonders wichtig bei Milchstau, da sie durch ihren emulgierenden Effekt die Milch flüssiger machen und damit kann die leichter fließen.
Brustentzündung
Eine klassische Definition von Brustentzündung, auch als Mastitis bezeichnet, lautet – Infektion des Brustgewebes.
Jedoch möchte ich an dieser Stelle dir über die sogenannte Dysbiose der Milchgänge erzählen. Was bedeutet das? Eine Dysbiose kommt vor, wenn das Mikrobiom (also die natürliche und gewünschte Gemeinschaft von Mikroorganismen in diesem Fall der Brustgänge) aus dem Ungleichgewicht gerät. Man hat lange geglaubt, dass die Milch steril ist. Jetzt wissen wir, dass die Milchgänge der Brustdrüse ein Mikrobiom haben, also mit Mikroorganismen besiedelt sind (so wie wir es aus dem Darm kennen). Es wurden Mechanismen entdeckt, die das Mikrobiom des Darms in die Brustdrüse transportieren. Wenn wir also von einer Dysbiose sprechen, bedeutet das, dass die schädlichen Keime die Überhand gewinnen und dadurch sich die Wände der Milchgänge verdicken, was den Milchfluss erheblich erschwert. Man spricht auch in diesem Fall von einer nichtinfektiösen Entzündung, die schließlich in eine bakterielle Mastitis (also Brustentzündung) übergehen kann.
Wie ihr seht ist eigentlich die Abgrenzung von Milchstau und einer Mastitis oft fließend.
Wir wissen auch, dass mit dem Stillen, das diese Mikroorganismen im Stillvorgang an das Baby weitergegeben werden und den Verdauungstrakt des Babys erreichen und ihn besiedeln. Dazu gibt es viele Studien und Untersuchungen. Ich werde das nicht im Detail besprechen, denn es würden heute den Rahmen sprengen. Dazu möchte ich auch gerne für dich ein Podcast aufnehmen.
Also, welche Ursachen begünstigen eine Mastitis?
- Unbehandelter Milchstau
- Dysbiose
- Bakterielle Infektionen
- Erschöpfung und Stress
Die Symptome von Brustentzündung sind vor allem wie auch beim Milchstau: Starke Schmerzen in der Brust, Rötung, Schwellung und Überwärmung der Brust aber zusätzlich auch hohes Fieber und allgemeines Unwohlsein.
Prävention von Brustentzündung
- Schnelle Behandlung von Milchstau
- Stressbewältigung und ausreichend Ruhe
- Hygiene beim Stillen – Eine gute Handhygiene und vernünftige Hygienemaßnahmen bei der Verwendung einer Pumpe sind weiterhin als Präventionsmaßnahme sinnvoll. Denn Bakterien können schnell über Verletzungen der Brust in die Milch gelangen und sich dort vermehren.
Unser Fazit für heute: Milchstau und Brustentzündung sind zwar unangenehm, aber mit der richtigen Prävention und Behandlung können sie gut bewältigt werden. Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse Ihres Körpers zu achten und sich bei Bedarf professionelle Unterstützung zu holen. Das Stillen ist eine wunderbare Erfahrung für Frauen, und mit dem richtigen Wissen und der richtigen Pflege können Sie diese Zeit optimal genießen.
Ein gutes Stillmanagement und die Vermeidung von offenen Wunden an der Brust sind weiterhin die besten Präventionsmaßnahmen, um Stauungen, das Eindringen von Keimen sowie eine Dysbiose des Mikrobioms in der Brust zu vermeiden.
Wenn Du weißt, dass Du zu Brustentzündungen und Milchstau neigst, dann kannst Du unterstützend Nahrungsergänzungsmittel verwende, die natürliche Zutaten enthalten und den Milchfluss erleichtern. An dieser Stelle möchte ich die Academy of Breastfeeding Medicine erwähnen. Das ist eine Institution, die seit vielen Jahren richtungsweisende Leitlinien in der Behandlung und Begleitung stillender Frauen entwickelt. Eine dieser Richtlinien zu Milchstau und Mastitis sagen, dass Lecithin und probiotische Bakterien eine gute zusätzliche Maßnahme bei Milchstau und Mastitis sind. Diese findest Du in mastiflow complex und mastiflow biom. Beide enthalten natürliche Zutaten, die den Milchfluss erleichtern und das Mikrobiom der Brustdrüse pflegen.