Die Kunst des Atmens und das Stillen

Was hat der Atem mit Stillen zu tun? Bevor ich diese Frage beantworte, nenne ich Euch einige Fakten.

Stellt Euch vor, dass die Atmung und zwar die korrekte Atmung, nicht nur für das Überleben ist, aber besonders wichtig für unsere Gesundheit ist. Das scheint irgendwie banal zu klingeln, weil jeder Atemzug wird von uns unbewusst getan. Wir nehmen die Atmung gar nicht wahr. Jedoch die Art und Wiese, wie wir atmen, hat einen immensen Einfluss auf uns und unsere Gesundheit.

Wenn wir richtig atmen, die Atemwege breit und frei sind, das Zwerchfell in mindestens 50% an der Atmung beteiligt ist, können wir;

– die Ausschüttung von Stresshormonen hemmen

– entspannen

– Einschlafprobleme beseitigen

– Regeneration des Organismus fördern

– Verspannungen lindern

– Immunsystem stärken

ABER, sollen wir durch den Mund oder durch die Nase atmen? Habt ihr Euch schon die Frage gestellt?

Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass das Atmen durch den Mund sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt. Es steigert den Blutdruck und den Puls. Versetzt den Körper in Stress – was schnell zu Erschöpfung führt. Beim Sport fördert das Atmen durch den Mund die schnellere Erschöpfung. Das Schnarchen und die Obstruktive Schlafapnoe sind Folgen falscher Atmung. Bei der Obstruktiven Schlafapnoe sinkt der Sauerstoffgehalt und wenn dieser unter 90% fällt, so sinkt die Sauerstoffzufuhr in das Gewebe, im weiteren Verlauf, was wiederum zur Folge Herzinsuffizienz, Depression, kognitive Störungen haben kann. Man verliert 40% mehr Wasser beim Schlafen mit offenem Mund. Man neigt auch mehr zu Parodontalerkrankungen und Karies.

Diese gesundheitlichen Probleme treten beim Atmen durch die Nase nicht ein. Beim Einatmen durch den Mund verringert sich der Druck, wodurch das weiche Gewebe im hinteren Teil des Mundes erschlafft und nach innen fällt, wodurch sich der Raum in der Mundhöhle verringert und das Atmen erschwert wird. Das Einatmen durch die Nase hat den gegenteiligen Effekt. Es führt Luft ein, die gegen all das schlaffe Gewebe drückt, die Atemwege erweitert und das Atmen erleichtert.

Was mich besonders beeindruckt hat, sind Studien, die zeigen, dass das Atmen durch das linke Nasenloch anders auf unseren Körper wirkt als das Atmen durch das rechte Nasenloch.

Und zwar das Atmen durch das linke Nasenloch hat einen beruhigenden Effekt auf uns. Es wirkt wie ein Bremspedal auf unseren Körper. Es senkt die Herzfrequenz und hilft uns zu relaxen, besser entspannen und einschlafen. Es wird auch gleichzeitig die rechte Hirnhälfte besser durchblutet und damit aktiviert. Diese fördert z.B. das kreative Denken und Gefühle.

Im Gegensatz dazu das Atmen durch das rechte Nasenloch versetzt uns in Aktionsbereitschaft, wirkt wie ein Gaspedal. Die Körpertemperatur steigt, es erhöht sich der Blutdruck und der Puls. Durch die Aktivierung der linken Hirnhälfte wird z.B. logisches Denken gefördert.

Wusstet ihr, dass beim Atmen durch die Nase wird in den Nasennebenhöhlen Stickstoffmonoxid produziert, eine Verbindung, die die Durchblutung verbessert und die Zellen mit Sauerstoff versorgt. Wir nehmen über die Nase 18% mehr Sauerstoff auf, als beim Atmen durch den Mund.

 

Was hat das mit Stillen zu tun?

Im XIX Jahrhundert wurde ein Indianerstamm entdeckt, der besonders gesund und gepflegt war. Die Geschichte des Stammes zeigte, dass die Indianer sehr die Atmung durch die Nase von Geburt an gepflegt haben.

Die Mütter hielten ihren Kindern nach jeder Stillsitzung den Mund zu, damit sie nur durch die Nase atmen konnten. Nachts wachten sie über die Neugeborenen und schlossen sanft ihre klaffenden Münder. Die Gewohnheit, durch die Nase zu atmen, blieb ihnen daher ein Leben lang erhalten. Die Indianer lächelten sogar, ohne ihre Zähne zu zeigen.

Dieser Stamm zeichnete sich aus durch Vitalität, gute Gesundheit, perfekte Zähnen und ein korrektes, nach vorne gerichtetes Gesichtswachstum. Wenn das Gesicht nicht abflacht, sondern nach vorne gerichtet wächst, so schafft man auch ausreichend Raum für Zähnewachstum, Zunge und damit sind auch gute Voraussetzungen für das Atmen geschaffen. Wenn sich dagegen die Atemwege verengen, Mund schrumpft, Gesicht abflacht und Nebenhöhlen verstopfen, entwickelt sich ein schlechtes Atemsystem.

Was haben Forscher noch herausgefunden und das ist wichtig für stillende Mütter?

In der Geschichte der Industrialisierung als Lebensmittel verarbeitet wurden, wurde die Atemkunst verloren. Und zwar lag das am mangelndem Kauen. Es hat nur ein paar Generationen gedauert, bis der moderne Mensch durch den Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln das schlechteste Atemsystem entwickelte.

Mit der Entwicklung von Mühlen wurden Keim aus braunem Reis entfernt, so dass nur das stärkehaltige weiße Korn übrig blieb. Es wurden Weizenkörner von Keimen und Schale entfernt, so dass nur das weiche weiße Mehl übrig blieb. Fleisch, Obst und Gemüse wurden konserviert oder in Gläser abgefüllt. Auf diese Weise wurden die Produkte länger haltbar und für die Menschen besser verfügbar gemacht. Leider wurde es dabei auch weich und matschig. Nicht nur dass das Kauen durch die Verarbeitung ausgeschlossen wurde , dieser neuen, stark verarbeiteten Ernährung fehlten Ballaststoffe und das gesamte Spektrum an Mineralien, Vitaminen, Aminosäuren und anderen Nährstoffen. Infolgedessen begannen die Menschen in den Städten krank zu werden. Der Zustand des menschlichen Gesichts begann sich zu verschlechtern, der Mund schrumpfte und die Gesichtsknochen wurden verformt. Zahnkrankheiten wurden zu einer Pest. Die Zahl der Fälle von schiefen Zähnen und Kieferdeformationen hat sich im Industriezeitalter verzehnfacht. Der Zustand unserer Mundhöhle verschlechterte sich so sehr, dass Zahnextraktionen zur gängigen Praxis wurden.

Man beobachtete, dass je besser die sozialen Bedingungen waren, desto schlechter die Zähne. Und dies wiederrum hatte eine Explosion von Atemwegsproblemen zur Folge.

Unsere Vorfahren haben täglich stundenlang gekaut, und zwar jeden Tag. Und weil sie so lange kauten, waren ihre Münder, Kehlen und Gesichter breit, kräftig und markant. Im Gegensatz dazu war die Nahrung in der Industriegesellschaft so verarbeitet, dass sie praktisch nicht gekaut werden musste.

Wissenschaftler, Zahnärzte und Orthopäden konnten feststellen, dass je mehr wir kauen, desto mehr Stammzellen setzen wir frei, desto dichter und größer werden unsere Knochen, desto jünger sehen wir aus und desto besser atmen wir. UND JETZT KOMMT DAS WESENTLICHE Dieser Prozess beginnt während des Stillens. Das Stillen trainiert den Kaumuskel des Babys und andere Gesichtsmuskeln. Infolgedessen nehmen die Stammzellen zu, die Knochen werden stärker und die Atemwege breiter. Bis vor einigen hundert Jahren stillten die Mütter ihre Kinder bis zum Alter von zwei oder sogar vier Jahren, manchmal sogar bis zur Pubertät. Je mehr die Kinder saugten und kauten, desto besser entwickelten sich ihre Gesichter und Atemwege und desto besser konnten sie später atmen. Dutzende von Studien der letzten 20 Jahre haben dies bestätigt. Sie zeigten, dass Zähneknirschen, Schnarchen und Schlafapnoe bei Kindern, die länger gestillt wurden, deutlich seltener auftraten als bei Kindern, die mit der Flasche ernährt wurden.

 

ZUSAMMENFASSUNG:

Auch bei Erwachsenen kann man noch einen Einfluss auf die Korrektur der Atemkunst haben. Was es dazu braucht? Das Kauen von harten, gesunden Lebensmitteln. Möhrchen, Äpfel, Nüsse aber auch Kaugummis.

Ich hoffe der Beitrag war für Euch interessant. Schreibt mir, was ihr dazu meint. Die Literatur zu dem Thema ist in Bio angegeben.

Also ich gehe jetzt mein Kaugummi kauen, ein Paar Nüsse naschen. Bis zum nächsten Mal.

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